Ich selbst sein - Doch wie bin ich wirklich?

 

Es heißt immer so schön - Sei du selbst. Sei wie du bist. Da sollte man sich doch mal die Frage stellen: Wie bin ICH? Wer bin ich wirklich? Bin ich derjenige/diejenige, der/die ich glaube zu sein? Weiß ich überhaupt was mein wahrer Wesenskern beinhaltet? Oder lebe ich nicht vielleicht etwas, das gar nicht meinen Wünschen entspricht?

 

Die meisten würden wahrscheinlich behaupten sie wissen ihre Ziele, sie haben eine Vorstellung von ihrem Leben, sie fühlen, was ihnen gut tut und was nicht. Doch wer hat sich schon mal in der Tiefe der Tiefen die Frage gestellt, ob das, was an die Oberfläche der Erkenntnis kommt, wirklich aus den eigenen Bedürfnistiefen kommt? Oder ob das, was den Weg an die Oberfläche findet, nicht einer anderen Quelle entsprungen ist?

 

Ich selbst war eine von denen, die immer glaubte, klare Ziele zu haben. Zu wissen, was ich im Leben will. Zu wissen, ja ganz klar zu fühlen was ich in meinem Leben erreichen will, dass ich sagen kann, das ist mein Leben. Ich spürte es ja klar und deutlich in mir. Ich visualisierte. Hatte ein klares Bild vor Augen. Wusste wie es sich anzufühlen hatte. Doch seltsamerweise wurde es in einem, für mich zentralen Bereich, nie Realität. Komisch. Dann musste ich mich wohl mehr anstrengen. Dann waren diese Blockaden der Ängste wohl noch zu stark, die mich am Erfolg hinderten. Ich kämpfte. Ich übte. Ich räumte immer mehr Blockaden aus dem Weg. Und doch blieb meine Realität leer. Leer, was diese zentralen Wünsche und Vorstellungen anging. Ich verstand die Welt nicht mehr. Und ich begann an mir zu zweifeln. Nicht daran ob diese Ziele nicht mir entsprachen - nein, an mir selbst. Denn diese Ziele spürte ich so felsenfest in mir eingebrannt - diese mussten ja wahr sein. Jede Zelle pulsierte im Gedankenkonstrukt dieser Vorstellungen. Daran gab es nichts zu rütteln. Wie sonst könnte man so intensiv spüren? Wie sonst könnte man über Jahrzehnte an diesen Wünschen festhalten? Wie sonst schien dies die Erfüllung des Lebens zu sein? Ich hinterfragte diesen Felsen nie. Stand er doch groß und fest auf meiner Leinwand der Vorstellungen. Wer sonst, außer mir, sollte ihn mir sonst in meine Wunschebene gestellt haben? Diese Frage erschien mir sinnlos. Nein, ich kam nicht einmal auf diese Frage.

 

Bis zu dem Moment, wo das Scheitern bezüglich dieser Vorstellungen Routine wurde. Bis zu dem Moment, wo ich selbst erkennen musste, dass ich trotz sensibler Wahrnehmung, trotz einem inneren Wissen und Verstehen, trotz dem Ausräumen tief sitzender Blockaden und trotz dem Wahrnehmen einer Kraft, die mich in eine andere Richtung ziehen wollte, es weder schaffte von der Thematik loszulassen, noch es schaffte sie so zu realisieren, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Ich.

 

Ich? Nein, erstaunlicherweise nicht Ich.  Bis ich mittels Hilfe meines Lebenstrainers, der den Weitblick für tieferschichtige, kausale Dinge hat, den einen wesentlichen, erkenntnisbringenden Schritt machte, in die Tiefen zu schauen. In die Tiefen, die nicht sichtbar sind. In die Tiefen, die dem normalen Alltags-Bewusstsein, ja sogar dem einschlägig geschulten Espertenbewusstsein meist noch fremd waren. Doch die Tiefen, die mehr wirken, als wir zu verstehen glauben. Mehr wirken als unser eigener Wille. Mehr wirken als wir dagegensteuern können. Ich entdeckte nicht nur einen See an unebwussten Einflüssen. Nein ich entdeckte ein Meer. Ein Meer an Einflussfaktoren, die ich selbst nie für möglich gehalten hätte. In diesem Meer schwammen verletzte Anteile meiner Ahnen. Unaufgearbeitete Thematiken, die sich über Jahrtausende aufgebaut hatten. Geschichtliche Prägungen, die noch heute wirken, als wären sie erst gestern geschehen. Erlebnisse hunderter Generationen davor. Kriegstraumata, die ich spüre, als wären sie mir passiert. Und da schwammen sie an mir vorbei - das was mein Leben zu diesem Zeitpunkt maßgebend einschneidend beeinflusste - Vorstellungen und Wünsche an ein Leben, wie es lebenswert erscheint. Und nur wenn diese Vorstellungen Realität werden, dann ist es ein erfolgreiches Leben.

 

Mir fiel es wie Schuppen von den Augen - ich konnte ihr Inprint auf meinen Zellen lesen. Ich begriff das, was sie in ihr Buch des Lebens geschrieben hatten. Und jede Generation, die daran gescheitert war, unterschrich dies Ziele mit einem roten Stift und notierte hinzu: Oberste Priorität! Aus diesen Priotritäten wurden Dringlichkeiten. Dann Akutprogramme. Dann grenzwertiger Wahn. Und dann kam ich.

 

Ich sah. Ich erkannte. Ich begriff. Ich fühlte. Ich war erstaunt. Schockiert. Berührt. Wütend. Traurig. Und dankbar. Dankbar endlich zu erkennen und zu verstehen, wer Regie schreibt in meinem Leben. Und zwar genau da, wo ich meine Prioritäten setzte. Genau da, wo ich immer mehr oder weniger scheiterte. Nun begriff ich. Ich scheiterte, da das, was ich vergeblich versuchte, nie meinen wahren Bedürfnissen entsprach. Ich war nicht erfolgreich, da ich versuchte auf einen Berg zu steigen, der nicht meinem Berg entsprach. Ich trug ihren Rucksack mit Proviant, das Übelkeit in mir hervorrief. Proviant, das mich schwächte. Ich trug ihre Schuhe, die mir Blasen an den Füßen bereiteten. Ich ging die Route, die mich zehnmal im Kreis gehen ließ. Und ich wollte auf einen Berg gehen, der für mich den emotionalen Tod bedeutet hätte. Gut dass ich scheiterte! Hervorragend! Sonst hätte ich wohl nie erkannt. Nie begriffen. Und es nie ändern können. Für sie nicht. Und für mich nicht.

 

Wer bin ich? Um diese Frage beantworten zu können ist es unumgänglich zuerst einmal rauszufinden - Wer bin ich nicht? Und da schlummert mehr in der Tiefe als man im ersten Moment zu begreifen vermag. Erst aus dieser Erkenntnis heraus wird der Weg zum eigenen Weg. Dann bringt er dich zu den schönsten Plätzen der Welt. Zu deinen Plätzen. Dann wird der Weg den man geht zu einer schönen Reise. Nicht ohne Herausforderungen. Nicht ohne Momente, in denen man innehält, sich konzentrieren sollte, vielleicht sogar sich selbst liebevoll in den Hintern treten muss - doch trägt man nicht nur einen Rucksack mitsich, sondern füllt sein Herz, sein Sein mit unsterblichen Inhalten, in tiefer Verbindung und Glückseligkeit in sich selbst. Wissend man hat sich seinen Weg geschaffen. Wissend man hat sich seinen Aufgaben gestellt und sie gemeistert. Erahnend die Aussicht der Erfüllung übersteigt jegliche Vorstellungen. Diese Belohung ist unbezahlbar.

 

Wer bin ich? Ich bin Edith. Eine, die erkannt hat. Ich habe meinen Berg, meinen Weg, mein Sein erkannt. Ich habe mir meine eigenen Schuhe geschustert. Ich bereite mir täglich mein wohlschmeckendes, stärkendes Proviant zu. Ich gehe meinen wahren Weg. Und ich helfe Menschen ihren eigenen, wahren Weg zu finden und zu gehen. Zu sich selbst. In ihr wahres Innerstes.

 

Alles Liebe

Edith

 

 

 

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